Wegen Umbaupause in der Glockenbachwerkstatt gab es diesen Monat ein Gastspiel für die Lektionen in Kultur im schönen Café Clara in Schwabing. Wenzel Storch, incredibly strange Filmemacher und Konkret-Kolumnist, würde lesen, Bilder und Filme zeigen, außerdem haben wir eine kleine Ausstellung (Zeichnungen, Tapetenentwürfe, Perlenbilder...) vorbereitet. Wir tragen Pappkrawatten, die aus den Aufstellern der Ikea-Bilderrahmen hergestellt wurden.
Der Herr Storch benutzt für seine Präsentation mein macbook, nachdem wir eine Maus besorgt haben kommt er mit dem System auch ganz gut zurecht; das Gesangsmikro, das als Sprechmikro fungiert, sorgt mitunter für etwas Feedback, wenn er den Abstand zum Mikro verändert, aber meine Hände sind fest am Gain-, Kompressions- und Lautstärkeregler installiert, der Rest trägt durch eine dezente DIY-Ästhetik zum gelungenen Punk-Kommunen-Flair der Storch'schen Memoiren bei. Gespannt lauschen wir den wahnsinnigen Geschichten nebst zugehörigen Patina-Bildern um die Alkoholiker vorm Haus, einem Haus aus Wurst und abfackelnden Kulissen; wir erfahren von den Gemeinsamkeiten von Ministranten-Fanzines ("Missbrauch Aktuell") und Seventies-Porno-Heftchen ("Praline"). In der Pause geht ein Klingelbeutel durch die Reihen, danach kriegen wir noch ein wenig Musik auf die Ohren, erfahren von Sperrmüllfahrten zur Akquise von Kulissen und schauen uns zwei Filmchen vom Bonusmaterial der toll aufgemachten "Die Reise Ins Glück"-DVD-Box an, die mein Rechner aber irgendwie verkackt. Kurzum: Ein rundum gelungener Abend!
Leider kann ich mit Wenzel Storch kein Bierchen mehr trinken, ich habe noch Geburtstagsverpflichtungen, die in der schnellen Liebe beginnen (es gibt Wodka mit Kaffee...), das Pimpernel samt Sodom und Gomorrha aufgrund akuter Überfüllung links liegen lassen und nach einer frustranen Odysee im Sax bei Pernod und schrecklicher Musik enden.
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